Sonja Schröder ..eine Meisterin des Schachspiels

Sonja Schröder, Jahrgang 1969, lernte vom ihrem Vater das Schachspiel und war seit ihrem 10.Lebensjahr Mitglied im Schachklub Markdorf. Mit 12 Jahren nahm sie das erste Mal an der württembergischen Mädchenmeisterschaft teil und wurde gleich Dritte. Ein Jahr später wurde sie dann das erste Mal württembergische Mädchenmeisterin. Insgesamt konnte sie sich dreimal für die deutsche Mädchenmeisterschaft qualifizieren und belegte einmal den zweiten, einmal den dritten und einmal den vierten Platz. Während dieser Zeit wurde sie mehrmals in die deutsche Mädchen Nationalmannschaft berufen, wo sie unter anderem in Norwegen und Rumänien spielte.

Sonja Schröder bei der DMM 1987
(Bild gross 65kb)

Sonja Schröder bei der Deutschen Mädchenmeisterschaft 1987

Auch bei den Damen erreichte sie gute Plätze. So wurde sie 1985 bei ihrem ersten Start direkt württembergische Meisterin im Blitzschach vor der internationalen Meisterin Laakmann. Bei der anschließenden deutschen Meisterschaft wurde sie Vierte. Zu dieser Zeit spielte sie regelmäßig an einem vorderen Brett der württembergischen Damenmannschaft.

Sonja Schröder konnte sich auch bei den Herren beim Schach gut behaupten. So war sie jahrelang Stammspielerin in der 1.Mannschaft von Markdorf und erzielte in der Saison 1989/90 das beste Einzelergebnis der Markdorfer Oberligamannschaft.

Nach ihrem Abitur im Jahre 1989 begann sie in Ulm das Studium der Wirtschaftsmathematik, wonach das wettkampfmäßige Schach etwas in den Hintergrund trat. Die größten Erfolge in dieser Zeit waren ihre zweimalige Teilnahme an den Studentenweltmeisterschaften. Sie wurde 1992 in Odessa Vierte bei den Studentinnen. Im Jahre 1994 in Antwerpen erreichte sie ebenfalls den vierten Platz.

Heute lebt Sonja Schröder in Berlin. Aufgrund von Familie und Beruf hat sie sich vom Wettkampfschach etwas zurückgezogen.

Manuela Gerlach (Bayern) - Sonja Schröder (Württemberg)
Juniorenvierländerkampf Düren 15.09.1989

1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.f3 0-0 6.Le3 c6 7.Se2 a6 Weiß hat das Sämisch-System der Königsindischen Verteidigung gewählt. Beim Sämisch-System beabsichtigt Weiß die lange Rochade mit einem nachfolgenden Angriff am Königsflügel. Der schwarze Aufbau ist gegen die lange Rochade von Weiß gerichtet. 8.g4 Sbd7 9.Sg3 b5 10.Dd2 Sb6 11.cb5: Nach diesem Zug wird eine Linie am Damenflügel geöffnet. Danach ist die lange Rochade für den weißen König sehr gefährlich. Ohne die weiße Rochade hat der Angriff aber keine Kraft. Nach 11.cb5: hat Schwarz Ausgleich erreicht. Die Alternative für Weiß wäre 11.0-0-0 mit Opfer des Bauern c4 und zweischneidigem Spiel. 11. ... ab5: 12.b3 Sbd7 13. Tc1(?) Tc1 bringt Weiß nichts, weil der schwarze Läufer sowieso nach b7 gehen wollte. Besser wäre 13.Le2 mit kurzer Rochade im nächsten Zug. Weiß kann danach entscheiden,ob der weiße Turm von a1 nach c1 oder d1 geht. 13. ... Lb7 Nach diesem Zug ist das Spiel von Schwarz bereits bequemer. Das Gleichgewicht ist aber noch nicht gestört. 14.h4 Das ist sicher eine falsche Aktivität. 14. ... e5 15.de5: Sde5: 16.Le2 De7 17. Kf2 Ohne den schwächenden Zug 14.h4 wäre die kurze Rochade möglich gewesen. 17. ... b4 18. Sa4 c5 19. Lg5 Es war dringend notwendig mit Sb6 den Springer vom Rande wegzuholen. 19. ... Tae8 20. h5 (Diagramm)

Stellung nach 20. Zug von Weiss 20. ..Seg4: Mit diesem Opfer des Springers gegen zwei Zentralbauern wird der Schutzschild des weißen Königs zerschlagen. 21.fg4: Se4: 22.Se4: De4: Droht 23.Dg2+. Es ist deswegen nicht möglich, die Öffnung der f-Linie zu verhindern. In vielen Varianten ist das Läuferschach auf d4 sehr unangenehm. Trotz der Mehrfigur ist die weiße Stellung verloren. Eine besonders traurige Rolle spielt der Springer auf a4. 23. Th2 f5 24. Ke1 Mehr Mogelchancen hätte 24.gf5: geboten. 24. ... fg4: Jetzt wird zusätzlich der vom Lb7 unterstützte Freibauer auf g4 eine Macht. 25. hg6: hg6: Am Einfachsten, g3 wäre auch möglich gewesen. 26. Kd1 g3 27. Lc4 d5 28. Te2 Tf1+ 29.Te1 Te1:+ Weiß gibt auf (Kommentar: Dr. J. Schröder)